Sehr geehrte Direktoriumsmitglieder,
sehr geehrter Herr Landrat Schade,

diesen offenen Brief schreibe ich Ihnen als direkt gewählter Ratsherr der CDU-Fraktion des Sprockhöveler Kommunal-Wahlbezirks 02 aus aktuellem Anlass. Im Sprockhöveler Stadtteil Schee endet in einem Kreuzungsbereich mit der Wuppertaler Straße die – auch als „Wodantal“ bekannte – Nockenbergstraße. In diesem Straßenabschnitt, der ein deutliches Gefälle vor der T-Kreuzung mit der Wuppertaler Straße aufweist, gilt kein spezielles Tempolimit, so dass hier bis zur Kreuzung mit Tempo 100 gefahren werden darf.

In diesem Abschnitt ist es nun wiederholt und innerhalb weniger Tage zu Unfällen – mit teils erheblichem
Ausmaß – gekommen. Hier die entsprechenden Links zu den offiziellen Pressemitteilungen:

– Unfall am 21.01.2021: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/69788/4818621
– Unfall am 25.01.2021: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/12726/4820139

In beiden Fällen trug der Straßenverlauf einen Anteil daran, dass es zu den Unfällen kam oder die Unfallstelle im Straßenverlauf und in Kombination mit den erlaubten Geschwindigkeiten eine erhebliche Verkehrsgefährdung darstellte. Unter den Anliegern des  teilweise bewohnten Straßenabschnittes regt sich hierzu seit langem großer Unmut, der in einigen Fällen auch in pure Angst umgeschlagen ist. Der heutige Unfall zeigt, dass diese Angst leider begründet ist.

Ich bin grundsätzlich ein Befürworter einer liberalen Verkehrspolitik, die auf die Eigenverantwortung der Verkehrsteilnehmer setzt. In diesem Fall zeigt sich jedoch, dass der Straßenabschnitt in seiner aktuellen Regulierung eine Gefahr für Anwohner und Verkehrsteilnehmer jeder Art darstellt. Nach ca. 10 km Landstraße endet das sog. „Wodantal“ hier abrupt in einem steilen Berg und  einem unübersichtlichen Kreuzungsbereich mit insgesamt vier abzweigenden Straßen. Es ist nicht nachvollziehbar, dass dieser gefährliche Abschnitt weiterhin bis auf den letzten Meter der Nockenbergstraße mit Tempo 100 angefahren werden darf. Alle anderen Straßen des entsprechenden Kreuzungsbereichs sind bereits im Tempo limitiert. Wieso ist dies bei der am höchsten frequentierten und fahrtechnisch anspruchsvollsten Straße des Kreuzungsbereichs nicht der Fall? Ein entsprechendes Tempolimit, das bereits vor der Bergkuppe in Richtung des Kreuzungsbereichs beginnt, erscheint hier allen Anliegern als das Mindestmaß an Vorkehrung
zur Verkehrssicherheit.

Der heutige Tag hat gezeigt, dass hier akuter Handlungsbedarf besteht, um schlimmeren Unfällen vor zu beugen, denn beim nächsten Mal halten die selbsterrichteten Schutzmauern der Anwohner einem beladenen Sattelzug vielleicht nicht mehr stand.
Ich lade Sie hiermit als gewählter Vertreter des betroffenen Bezirks dazu ein, eine Lösung zu finden und zu erarbeiten. Gerne können Ihnen die angeführten Problematiken im Rahmen eines Ortstermins oder einer pandemiegerechten Videokonferenz ausführlicher dargelegt werden.

Über eine kurzfristige Rückmeldung würden die Anlieger und ich mich sehr freuen. Eine Kopie dieses Briefes geht der örtlichen Presse zeitgleich zu.

Mit freundlichen Grüßen
Felix Steindorf